Flusskrebse und Zwerggarnelen
für das Aquarium
Allgemeines zur Haltung von Krebsen und Garnelen
aktualisiert: 13.06.2016
Können Krebse mit Fischen zusammen gehalten werden?
Grundsätzlich ja., es spielen jedoch sehr viele Faktoren eine Rolle.
Es gibt jedoch gerade zu dieser Frage völlig unterschiedliche Aussagen und Erfahrungen. In einem mir bekannten Fall hat ein neu eingesetzter Clarkii schon am ersten Tag den Bestand an Panzerwelsen deutlich reduziert, in anderen Becken leben Clarkii´s und Panzerwelse friedlich zusammen. Ich weiß von Fällen, wo sich ein Wels die Scheren eines Krebses als Ruheplatz ausgesucht hat oder wo ein Cherax und ein Tangajikabarsch gemeinsam friedlich eine Höhle bewohnen! Aber das sind die Ausnahmen. Genauso häufig hört man davon, daß der Krebs den Fischbestand dezimiert. Nur wird meistens in einem solchen Fall mehr "Wind" gemacht als bei friedlichem Zusammenleben.
Man sollte jedoch gewisse Grundregeln einhalten:
Das Becken sollte soviel Platz bieten, daß Fische und Krebse einander aus dem Weg gehen können.
Bodenbewohnende Fische und solche, die auf dem Boden schlafen sind eher gefärdet. Auch langsam schwimmende Fische können eher von einem Krebs erwischt werden.
Bei Neubesatz auf die Größe achten. Im oben angeführten Beispiel mit den Panzerwelsen, wurde ein relativ großer Clarkii zu den Panzerwelsen gesetzt. Der Krebs war in der Lage, die anfänglich neugierigen Welse festzuhalten. Bei einem jüngeren Krebs hätte es vielleicht ein paar Flossen gekostet, aber die Tiere hätten gelernt, einander aus dem Weg zu gehen.
Meistens wird befürchtet, daß die Krebse den Fischen schaden könnten. Das kann und wird sicher auch vorkommen. Viel problematischer können jedoch Fische, vor allem jagende Arten, für einen frisch gehäuteten Krebs werden. In den ersten Minuten nach der Häutung ist der Krebs völlig wehrlos, etwas später kann er dann wenigstens fliehen. Er benötigt jedoch viel Ruhe um die Belastung der Häutung wegstecken zu können.
So gesehen sollten Krebse nur mit friedlichen Fischen zusammen gehalten werden.
Gehen Krebse an Pflanzen?
Ja und Nein.
Auch hierzu ist keine allgemein gültige Aussage zu treffen.
Zunächst hängt es von der Größe des Krebses ab. Die kleinen Cambarellus - Arten sind gar nicht in der Lage Pflanzen zu schädigen, die größeren Arten wie Procambarus und Cherax aber durchaus.
Man geht also ein gewisses Risiko ein, wobei ich auch hier denke, dass im Fall der "Pflanzenvernichter" eben mehr Wirbel gemacht wird. Da Krebse sehr eigene Charaktere sind, kann es durchaus vorkommen, dass sich einer zu einem richtigen Pflanzenfresser entwickelt. Gewöhnlich hat man dann auch keine Chance mehr, ihm das abzugewöhnen.
Bei mir im 700 Liter - Becken muss ich trotz hohen Krebsbestandes ständig Pflanzen ausschneiden. Bisher wurde nur einmal eine Pflanze ausgegraben.
Sehr feine Pflanzen, Moose und Stengelpflanzen sind am ehesten gefährdet. Gute Erfahrungen wurden mit harten Pflanzen sowie mit Vallesnerien und Schwertamazonas gemacht. Gern gehen Krebse an die Wurzeln der Pflanzen. Bei mir hatte sich im Laufe der Jahre eine Schwertamazonas so weit aus dem Boden gewachsen, dass die Krebse (Gruppe ausgewachsener Clarkiis) an die Wurzeln kamen. Sie haben auf einmal begonnen, die Pflanze anzufressen indem sie sowohl die Wurzeln wie auch die aus dem Wurzelballen wachsenden Blätter von aussen nach innen abgefressen haben. Schlußendlich trieben alle Blätter und der Rest der nun wurzellosen Pflanze an der Wasseroberfläche. Ich habe die Pflanze neu eingepflanzt und mit Steinen den Wurzelbereich geschützt. Sie hat sich gut erholt und wächst nun wieder. Seither lassen die Krebse sie völlig in Ruhe und nutzen sie wie immer als Ruhe- und Aussichtsplatz.
Welche Wasserwerte?
Grundsätzlich vertragen die Tiere eine sehr breite Spanne an Wasserwerten.
Bei Krebsen sollte jedoch darauf geachtet werden dass etwas Karbonathärte (Kh) vorhanden ist damit der Panzer nach der Häutung schnell aushärten kann.
Bei den Garnelen gibt es einige Arten, die auf relativ weiches Wasser spezialisiert sind.
Man sollte sich über jede Krebsart und über jede Garnelenart, die man sich zulegen möchte, zunächst einmal schlau machen, da die Tiere aus sehr unterschiedlichen Regionen kommen.
Grundsätzlich sollte man jedoch auf besondere Sauberkeit des Wassers wert legen. Das gilt ja in der Aquaristik grundsätzlich, jedoch haben sehr viele Krebsarten gehobene Ansprüche.
Temperatur?
Sowohl bei den amerikanischen Krebsen wie auch bei den Krebsen der südlichen Hemisphäre (Australien und Papua-Neuguinea, Madagaskar) kann man zwischen Arten unterscheiden die relativ kalte Temperaturen benötigen und solchen, die es auch mal warm vertragen.
Die Cambarusarten z.B. benötigen für die Fortpflanzung eine Kälteperiode von unter 12° C über einige Wochen. Auch bei unseren einheimischen Arten ist dies so. Da diese Arten aus klaren Fließgewässern stammen, vertragen sie auch nicht so hohe Sommertemperaturen. Wichtig ist ein möglichst hoher Sauerstoffgehalt für Tiere dieser Gattung.
Die Krebse der Gattungen Cambarellus und Procambarus lassen sich auch bei "Sommertemperaturen" gut halten. Wichtig ist jedoch eine gute Belüftung.
Tipp: Wenn im Sommer die Temperaturen zu hoch werden einfach die Beleuchtungsdauer drastisch reduzieren. Für ein paar Tage vertragen dies auch die Pflanzen.
Zur Haltung von Zwerggarnelen sollte man sich informieren. Viele Zwerggarnelen stammen aus Regionen, die recht kühl sind und können problemlos bei Zimmertemperaturen gehalten werden.
Wasserhärte?
Wie schon oben beschrieben kann hier praktisch alles eingesetzt werden. Man kann die Wasserhärte z.B. von den Tieren abhängig machen, die man vergesellschaften möchte.
Einen weiteren Aspekt siehe Ph-Wert
PH-Wert?
Vom Grundsatz her vertragen Krebse eine weite Spanne im Ph-Wert, wobei man immer wieder auf die Ausnahmen achten muss. Bei Garnelen muss man sich genau informieren, hier sind die optimalen Bedingungen in einem wesentlich engeren Bereich angesiedelt.
Eine andere Überlegung mag hier Einfluß nehmen: Bei Wirbeltieren, wie unseren Fischen, erfolgt der Sauerstofftransort über das Hämoglobin. Damit sind sie besonders empfindlich auf hohe Nitritwerte. Anders bei den Krebsen und Garnelen. Hier wird der Sauerstoff über das Haemocyanin transportiert.
Deshalb reagieren Krebse besonders empfindlich auf Ammonik. Ammoniak ist ein starkes Zellgift, das auf das Zentralnervensystem und die Muskeln der Tiere einwirkt und dort die Zellmembran schädigt. (Übrigens auch bei Fischen) Solche Schädigungen müssen nicht sofort zum Tod führen. Sie können die Tiere jedoch so schwächen, daß sie irgendwann später an anderen Krankheiten leiden/ sterben.
Die Konzentration von Ammoniak ist stark vom Ph-Wert abhängig. Eine Änderung des Ph-Wertes von 6 auf 7 erhöht das Ammoniak um den Faktor 10! Daraus läßt sich ableiten, daß es zum Wohle der Tiere ist, den Ph-Wert eher bei 7 oder leicht darunter zu halten. Die Krebse haben auf jeden Fall kein Problem damit. (Eine mir bekannte Ausnahme: Cherax destructor / albidus. Er verträgt Ph-Werte unter 7 nur schlecht)
Auf der anderen Seite ist ein Ph-Wert unter 7 schwieriger zu puffern als oberhalb von 7. Deshalb wird in Foren häufig der öftere, aber kleine Wasserwechsel empfohlen.
Da besonders die Schwankungen des Ph-Wertes zu Problemen führen können, mag der sinnvollere Kompromiss bei einem Wert leicht über 7 liegen, sofern die Tiere, die man pflegt, dies tolerieren. (einige Zwerggarnelen benötigen Werte unter 7, zumindest wenn man sie vermehren möchte) Auch ist das ein Wert, der sich auch für den weniger versierten Aquarianer ohne Wasserpantscherei einhalten läßt. Da es auch aus anderen Gründen noch sinnvoll ist, lieber etwas zurückhaltend zu füttern sollte das Problem Ammoniak beherrschbar sein.
Vergiftungen durch Eiweißabbauprodukte lassen sich nicht so einfach feststellen wie bei Fischen, da man den Wirbellosen, anders als bei den Fischen, nicht sofort etwas anmerkt. Somit muss von Seiten des Halters verstärkt Vorsorge getroffen werden, daß es nicht zu übermäßigen Konzentrationen von Ammoniak kommen kann.
Krebse und Zwerggarnelen sind Allesfresser.
Auf jeden Fall sollte Laub verschiedener Bäume wie Eiche, Buche, Ahorn mit auf dem Speiseplan stehen.
Zur Vorsicht wird bei Futtermitteln geraten, die einen hohen Anteil von Protein haben. Manche schreiben diesen Futtermitteln Probleme bei der Häutung zu. (Anmerkung: Futtermittel für Krebsfarmen enthalten nur 16% - 26% Rohprotein)
Obacht geben muss man auch bei Futtermitteln, die Kupfer enthalten. Wirbellose reagieren extrem empfindlich auf Kupfer.
Im Netz finden sich viele Vorschläge welches Futter man den Garnelen geben kann. So ist eine reichhaltige und abwechslungsreiche Fütterung möglich.
Für Zwerggarnelen gibt es im Handel viele Granulate, die man gut einsetzen kann. Bei der Vergesellschaftung mit Krebsen darauf achten, dass man nicht zu proteinreich füttert. Abzuraten ist von der Fütterung von Krebsen und Garnelen mit Fischfutter.
Wie oft füttern?
Krebsen kann man nur sehr schwer ansehen, ob sie ausreichend gefüttert werden. Es ist nach meinem Kenntnisstand allein über das Verhalten zu kontrollieren. Wie in der Aquaristik üblich, sollten natürlich ein paar Stunden nach der Fütterung keine Futterreste mehr im Aquarium übrig sein. Aber selbst, wenn keine Futterreste zu sehen sind, können die Krebse überfüttert sein! Man erkennt das an der mangelnden Reaktion auf die Fütterung.
Tipp: Durch die Fütterung hat der Pfleger etwas Einfluss darauf, dass die Tiere ihre Scheu etwas ablegen. Krebse sind aufmerksame Beobachter, die, ähnlich wie bei vielen Fischen, durchaus auf den Pfleger reagieren und ihn mit Futter in Verbindung bringen. Zwischenzeitlich kenne ich persönlich Leute, die ihre Krebse gern "per Hand" füttern.
Solange genügend Laub im Becken ist, wird es nicht vorkommen, daß die Tiere Hunger leiden. Die viel größere Gefahr besteht in der Überfütterung. Wahrscheinlich sterben mehr Krebse an Überfütterung als an Unterernährung.
Empfehlung: jede Woche zwei oder drei Fastentage einlegen.
Tipp: Garnelen und Schnecken, vor allem Turmdeckelschnecken, helfen mit, die Reste zu beseitigen. So kann es nicht vorkommen, dass irgendwo etwas rumliegt und vergammelt.
Kann ich Nachwuchs erwarten?
Bestimmt. Jungkrebse sind jedoch relativ klein und fliehen erst, wenn sie berührt werden. Eine leichte Beute für Fische.
Das Gleiche trifft auf Garnelen zu. Wenn man Nachwuchs möchte, ist deshalb ein Artenbecken anzuraten, wobei Krebse für Garnelen kein Problem darstellen und umgekehrt auch nicht. Ausnahme: Junge Krebse und auch Zwergkrebse sind durchaus in der Lage, die ganz jungen Garnelen zu fangen. Das Problem liegt darin, dass die jungen Garnelen meistens erst fliehen, wenn sie berührt werden.
Die Frage, ob man das Elterntier von den Jungen trennen soll, läßt sich nicht pauschal beantworten. Ein Züchter, der Wert auf eine möglichst große Zahl Jungtiere legt, wird dies bestimmt tun. Wer lieber das Sozialverhalten beobachten möchte läßt die Mutter bei den Jungen. Nach einigen Tagen wird aber jeder seinen eigenen Weg gehen.
Hinweis: In einzelnen Fällen kann es zu Kannibalismus der erwachsenen Krebse kommen. In einem Fall (inzwischen vermeide ich eine solche Situation) konnte ich beobachten, wie die Erwachsenen aktiv Jagd auf die Kleinen gemacht haben.
Krebspest
Ich beschreibe es mal ganz einfach: Ein Krankheit, die alle Krebse vom amerikanischen Kontinent latent in sich tragen können
aber daran nicht zwangsläufig erkranken müssen. Diese Krankheit ist jedoch für die Krebse aller anderen Kontinente (Europa, Afrika
(Madagaskar), Australien) absolut tödlich.
Aus diesem Grund sollten niemals Krebse, egal woher, im Freiland ausgesetzt werden!
Man kann
aber durchaus australische Krebse in ein Becken einsetzen in dem zuvor amerikanische Krebse gehalten wurden sofern man eine Quarantänezeit
von mehr als 15 Tagen für das Becken abwartet, nachdem die amerikanischen Krebse aus dem Becken genommen wurden. Alles andere kann
während dieser Zeit im Becken verbleiben.
Porzellankrankheit
Zu diesen Krankkeiten am Besten Infos im Internet suchen. Es gibt dazu
eine ganze Menge.
Nach meinen Erfahrungen vertragen Krebse Malachitgrün als Medikament problemlos.
Häutungsprobleme
Zur Zeit weiß man
noch zu wenig über diese Problematik. Zu häufig spricht man von plötzlichen, unerklärlichen Todesfällen.
Reduzieren kann man die Gefahren
der Häutung durch eine gute Sauerstoffzuführ und durch möglichst wenig Stress für die Tiere. Auch nicht zu proteinhaltige Ernährung
hilft dabei. Seit meine Krebse überwiegend Laub und andere pflanzliche Nahrung bekommen ist die Todesrate deutlich gesunken.
(Über diesen Punkt streiten sich die "Gelehrten" noch - ich kann hier nur meine persönlichen Erfahrunge wiedergeben. Ich sehe diese
Erfahrungen jedoch durch die Art der Futtermittel, die in professionellen Krebsfarmen verwendet werden, bestätigt)
Es gibt im
Netz gute Seiten zu den Krankheiten von Krebsen und Garnelen. Dort finden sich so gute Informationen für alle, die genaueres Wissen
möchten.
Krankheiten bei Garnelen?
Das größte Problem bei der Garnelenhaltung ist wahrscheinlich die Wasserqualität, besonders in Bezug auf Schwermetalle, Herbizide
und Pestizide.
Das Garnelen bereits auf Konzetrationen reagieren, die wir als Aquarianer mit unseren beschränkten Mitteln gar nicht
mehr messen können, bleibt nur der Ausweg, von vorn herein die bestmögliche Wasserqualität zu erreichen. Deshalb empfehle ich grundsätzlich
eine Filterung über Kohle, evtl. den Einsatz von Wasseraufbereitern. Wir haben zwischenzeitlich die besten Erfahrungen damit gemacht,
das Leitungswasser zur Hälfte mit Osmosewasser zu mischen. Osmoseanlagen sind zwischenzeitlich sehr günstig zu bekommen und auch sehr
einfach zu bedienen.
Garnelen reagieren empfindlich auf schnelle Wechsel der Wasserqualität und der Wasserwerte.
Wer sich mehr
über Garnelenkrankheiten informieren möchte, dem empfehlen wir das Buch
Garnelenkrankheiten
Jeder, der die Absicht hat, sich mit Krebsen oder Garnelen zu beschäftigen, wird zunächst vor vielen Fragen stehen.
Ich möchte mit
meinen Gedanken und Erfahrungen einige Anregungen weiter geben. Dabei erhebe ich nicht den Anspruch, wirklich alles genau zu wissen.
Um
zu vermeiden so manche leidvolle Erfahrung machen, vor allem, wenn man wie ich aus der Barschecke kommt habe ich hier einige
Infos zusammengestellt, die zum größten Teil meine persönlichen Erfahrungen darstellen. Nach meiner Erfahrung muss man vieles von
dem, was für Fische gut und richtig war, neu überdenken. Je nach Art der Wirbellosen, die man pflegen möchte, kann man vor völlig
neuen Herausforderungen stehen.
In meinen folgenden Ausführungen schreibe ich von Krebsen und Garnelen. Gemeint sind dann immer Flusskrebse,
Zwergflusskrebse und Zwerggarnelen.
Wer kann Krebse und/ oder Zwerggarnelen halten?
Jeder Aquarianer, der sich gern mit
der Materie etwas auseinandersetzen möchte. Man benötigt schon ein paar wichtige Informationen um Krebse oder Garnelen so halten zu
können daß es den Tieren zuträglich ist.
Gibt es den Anfängerkrebs?
Ja und nein. Krebse können recht anspruchslose Tiere
sein, wenn man die Grundregeln befolgt. Im folgenden sind einige Infos zusammen getragen, die die Entscheidung für den einen oder
anderen Krebs vielleicht etwas leichter machen. Ganz allgemein kann gesagt werden, dass man wahrscheinlich am wenigsten Freude an
Krebsen haben wird, wenn man versucht, in einem "Kunterbunt" noch ein paar Krebse unter zu bringen. In einem Artenbecken wird man
die größte Freude haben. Dazwischen liegt die ganze Palette an Möglichkeiten. Auch das Halten unterschiedlicher Krebse in einem Becken
wird häufiger zu Problemen führen. Wenn man mehr als eine Krebsart in einem Becken halten möchte, sollte man sich vorher genau informieren.
Was
mache ich im Urlaub mit meinen Krebsen?
Das ist gar nicht so schwierig. Krebse können recht lange fasten, sofern es nicht gerade wenige
Tage alte Jungkrebse sind. Dazu ist ja Laub das ideale Ersatzfutter für Krebse. (siehe unten)
Bei sehr vielen Krebsarten darf man auch
mit der Temperatur recht weit nach unten fahren und damit den Stoffwechsel verlangsamen. So kommen Krebse durchaus auch mal 3 Wochen
über die Runden.
Welche Beckengröße benötige ich für Krebse und wie sollte das Becken eingerichtet sein
Das hängt von der Größe
und Anzahl der Krebse ab. Es gibt Krebse, die nur bis etwa 4 cm groß werden, andere dagegen erreichen bis zu 40 cm . Zwerggarnelen
lassen sich schon in recht kleinen Becken artgerecht halten. Hier bieten sich die Nanobecken gut an. Auch Zwergflusskrebse lassen
sich in kleiner Zahl bereits in Nanobecken halten.
In den Beschreibungen habe ich eine Mindestgröße für Becken angegeben. Diese
Größe bezieht sich auf die Haltung eines Paares. Einzelne Krebse können in kleineren Aquarien gehalten werden. Sobald aber die Anzahl
der Krebse über das Paar hinaus geht, sollte das Becken deutlich größer sein.
Da Krebse im wesentlichen Einzelgänger sind und
sich gern aus dem Weg gehen, ist also vor allem Bodenfläche wichtig. Und weil Krebse offensichtlich sehr empfindlich auf Stress reagieren
ist es wichtig, nicht zu viele Tiere auf engem Raum zu halten. Hier helfen zwar Verstecke etwas, die Situation zu entspannen, aber
je nach Art möchten die Krebse auch "spazieren" gehen und damit würde es zu Konflikten kommen.
Deshalb sollte neben einigen Versteckmöglichkeiten
(nicht zu viele, man möchte die Krebse ja auch sehen) vor allem eine große, freie Fläche vorhanden sein. Der Nutzen liegt darin,
dass die Tiere sich rechtzeitig sehen und entsprechend reagieren können.
Zwei Beispiele:
Ich halte 12 CPO´s in einem Becken von
60 cm Länge. Als Verstecke dient eine gute Schicht Laub. Offensichtlich reicht der Platz gut aus, zumal immer ein oder zwei Weibchen
im Zuchtbecken ihre Eier austragen. Mehr würde ich jedoch nicht in einem solchen Becken unterbringen.
In meinem großen Becken mit einer
Bodenfläche von 160 x 70 cm leben bis zu 20 Clarkii´s verschiedener Größe. Auch damit dürfte das Limit erreicht sein, da größere Tiere
einfach mehr Platz benötigen. Offensichtlich hängt es auch etwas vom Alter der Tiere ab. Ausgewachsene Tiere sind weniger rauflustig
als "Jugendliche", während man alten "Einzelgängern" immer wieder mal rabiates Verhalten nachsagt.
Nachtrag (10/2009): ich habe den
Text etwas geändert, da der frühere Text so verstanden werden konnte als hätte ich mehrere Arten gleichzeitig in einem Becken gehalten.
Tatsächlich halte ich aber alle Arten getrennt. Eine Vergesellschaftung von Krebsen verschiedener Arten führt gewöhnlich zu Problemen.
Einzig Farbvarianten einer Art können zusammen gehalten werden, wobei ich das nur bei Jungtieren mache um keine ungewollten Kreuzungen
zu erhalten.
Als Bodengrund kann Aquarienkies verschiedener Körnung dienen. Die Farbe des Bodengrundes richtet sich im Wesentlichen
nach dem persönlichen Geschmack. Bei Zwerggarnelen kann es sein, dass sich die Farbintensität je nach Bodengrund etwas ändert. Da
aber auch Wasserhärte und Ph-Wert darauf Einfluß haben, ist es schwer, die Faktoren genau zu bestimmen.
Nachtrag (10/2009): Meine
Erfahrungen zeigen, dass sowohl Garnelen wie auch Krebse stark auf die Umgebung reagieren. So habe ich Neocaridina heteropoda blue
pearl (die blaue Variante der Red fire), die in hellen Becken einfach nur bleich, fast transparent ist. In Becken mit schwarzem Bodengrund
nehmen sie in wenigen Tagen eine blaue Färbung an. Red fire sind auf schwarzem Bodengrund wesentlich intensiver rot.
Dunkle Krebse
wie Procambarus spiculifer und Procambarus enoplosternum sind in einer hellen Umgebung ebenfalls sehr hell gefärbt.
Krebse bevorzugen gewöhnlich das abgedunkelte Becken. Somit wird für die Krebshaltung selbst nicht zwangsläufig eine Beleuchtung benötigt. Aber zum Einen möchte man etwas sehen, zum Anderen hat man vielleicht Pflanzen im Becken. Für Cheraxarten empfiehlt es sich die Möglichkeit zu haben mit der Beleuchtung zurück zu fahren um die Dämmerung zu simulieren. Als dämmerungsaktive Tiere werden sie dann mehr zu sehen sein.
Auf jeden Fall sollte das Becken mehr als nur gut abgedeckt halten. Die Tiere sind wahre Kletterkünstler und noch bessere Ausbruchskünstler. Wenn einem das erste Mal ein Krebs auf dem Wohnzimmerteppich entgegen kommt wird man das auch so sehen.
Krebse können viel Kraft entwickeln. Sie können sich durch enge Ritzen zwängen oder sogar die Abdeckscheiben anheben.
Wenn man sie nicht schnell wieder findet wird das zum Tod der Tiere führen.
Beleuchtung